Clickbait Kampagnen

Mit Clickbaits zum Erfolg?

Die besten und schlechtesten Clickbait-Strategien erklärt

Viele SEOs würden nicht zustimmen, dass Clickbait-Kampagnen erfolgreich sein können. Es gibt jedoch etablierte Clickbait-Konzepte, die tatsächlich sehr gut funktionieren. Überrascht?

Der Begriff Clickbait hat bei SEOs und Paid Search-Spezialisten keinen guten Ruf. Sie werden eher mit Spam in Verbindung gebracht werden. Und oft scheinen sie von skurrilen Personen aus aus Drittländern zu stammen. Wenn man ernsthaftes Marketing betreiben und hochwertigen Traffic erzeugen möchte, sollte man nicht auf Clickbaits setzen, oder?

Tatsache ist, dass die größten Portale und Gatekeeper der Welt nur von Clickbaits leben. Wenn Sie daran denken, ist YouTube eine der größten Clickbait-Websites der Welt

Seien wir ehrlich: Wie oft haben wir nach einer bestimmten Information gesucht, sind aber aufgrund eines Clickbait-Thumbnails auf ein völlig anderes Video gestoßen? Am Ende fragt man sich die bekannte Frage: “Wie zum Geier bin ich hier gelandet?”

YouTube ist ein besten Beispiele dafür, wie Clickbait-Fotos als Miniaturansichten bzw. Thumbnails funktionieren. Jeder, der den Google-Algorithmus als SEO kennt, weiß, dass weder YouTube noch die Google-Suche grundsätzlich zugeben wollen, dass sie Clickbait fördern.

Funktionieren also Clickbaits doch? Oder doch nicht?
Die Antwort ist einfach: Gute Clickbaits funktionieren und schlechte Clickbaits nicht. Wenn Sie jetzt wirklich wissen wollen, wie Sie mit Clickbaits Geld verdienen können, müssen wir uns etwas tiefer mit der Materie Clickbaits befassen:

Was ist eigentlich ein Clickbait?

Die Definition von Clickbait ist, wenn ein Teaser oder eine Thumbnail Benutzer mit falschen Versprechungen zu einer bestimmten Quelle lockt. Typische Clickbait-Thumbnails oder Clickbait-Bilder wecken das Interesse eines Benutzers. Dies würde bei einem typischen Clickbait-Titel und einem typischen Clickbait-Foto zu Erwartungen führen — beispielsweise ein des Papstes auf einem Raumschiff mit der Clickbait-Überschrift “Der Papst hat einen Flug zum Mond gebucht”. Und wenn Sie darauf klicken, gelangen Sie auf eine Seite, auf der Ergänzungsmittel gegen Haarausfall verkauft werden.

Auf diese Weise generieren Clickbaits nicht viel Geld und sind die schlechteste Methode für das Clickbait-Marketing, da die erwarteten Conversionsaten (CVR) sehr niedrig wären. In diesem Beispiel mit dem Papst und dem Mond ist die Chancen sehr gering, dass jemand gleichzeitig über die Mondreise des Papstes erfahren wollte auch gleichzeitig verzweifelt nach Haarausfallpräparaten suchte. Eine Clickbait-Werbung wie diese würde versuchen, ein Produkt an zufällige Personen zu verkaufen und wird daher nicht als zielgerichtete Werbung (Targeted Advertising) angesehen. Und wenn wir eines wissen, ist der erste Schritt zum erfolgreichen Verkauf von Produkten und Dienstleistungen die zielgerichtete Werbung.

Wie funktionieren Clickbaits?

Fakt ist, dass Google und damit YouTube keine Clickbaits erkennen kann. Grundsätzlich weiß Google nur, ob ein bestimmter Inhalt vom Nutzer konsumiert wurde oder nicht. Wenn der Inhalt vom Nutzer konsumiert wird, wird dies von Google als positives Signal gewertet, d. h. wenn der Nutzer den Clickbait-Artikel oder das Clickbait-Medium anklicken und auf der Zieladresse verbleiben, geht Google davon aus, dass er für den Nutzer relevant war. Das heißt, es spielt keine Rolle, ob die Benutzererwartung tatsächlich erfüllt wurde oder nicht. Schließlich kann Google nicht die Gedanken der Nutzer lesen und nur das Engagement der Nutzer messen.

Bei Websites misst Google das Interesse des Nutzers anhand der Verweildauer auf den einzelnen Pages mit der Metrik “Verweildauer” — zu English “Time on Page”. Bei Videos ist die Verweildauer der Hauptleistungsindikator, d.h. wie lange Nutzer Videos angesehen haben, bevor sie abgesprungen sind — in Google Analytics als “Zuschauerbindung” oder zu English als “Rentention Rate” bekannt.

Nachfolgend finden Sie ein Beispiel aus YouTube-Analytics aus einem YouTube-Kanal für die Zuschauerbindung. Die Grafik zeigt, dass 56,4% der Nutzer das gesamte Video angesehen haben, während andere abgesprungen sind — diese Zahl gilt in YouTube-SEO übrigens als eine gute Zuschauerbindung gilt.

YouTube-Zuschauerbindung

Das heißt im Grunde, wenn ein Video den Nutzer einbezieht oder die Nutzer das Video lange genug anschauen, geht Google davon aus, dass es für den Nutzer von Interesse war — auch wenn es sich um einen Clickbait handelte. Negative Kommentare und Abneigungen sind für Google ein weiteres Indiz dafür, dass das Video auf Interesse gestoßen ist. Likes und Dislikes sowie Kommentare sind gleichermaßen ein positives Signal für das Nutzerengagement, welches Google mit höheren Rankings und Impressions in den Suchtreffern belohnt. So funktionieren YouTube-Clickbait-Thumbnails also am besten.

Giphy – der Meister der Clickbaits

Ein weiteres sehr gutes Beispiel für gut funktionierende Clickbaits sind Gif-Portale wie Giphy. Giphy ist das beste Beispiel für die Erstellung einer Clickbait-Website. Die meisten Benutzer landen auf Giphy, weil sie einige GIF-Animationen auf anderen Quellen gesehen haben, die meist als Clickbaits verwendet werden. Sobald der Benutzer auf Giphy landet, werden sie von weiteren Clickbait-Gif-Animationen überschüttet. Viele Benutzer verbringen mehrere Minuten auf Giphy und klicken mindestens 5 weitere Clickbait-Thumbnails an, bevor sie schließlich zu Sinnen kommen und sich fragen: “Was zum Geier mache ich hier eigentlich?”

Selbst wenn der Nutzer der Ansicht ist, dass es seine Zeit verschwendet hat, schickt er jedoch Google ein wichtiges Signal: Die Seiten auf Giphy waren in der Tat interessant und relevant für ihn. Warum sonst hätte der Benutzer geklickt und sich dort auch noch aufgehalten?

Clickbait Fazit

Clickbaits müssen so konzipiert sein, dass der Benutzer an der Zielquelle einbezogen wird. Ein Benutzer, der auf einen Clickbait klickt und abspringt, ist ein negatives Signal für beide Suchmaschinen, einschließlich YouTube. In diesem Fall geht Google davon aus, dass der Inhalt nicht relevant war, und ordnet die Quelle nach unten.

Nehmen wir das Beispiel mit dem Papst im Raumschiff. Stellen Sie sich vor, ein Benutzer hätte auf diese zweifelhafte Clickbait-Überschrift geklickt und weitere Clickbait-Überschriften gesehen, wie zum Beispiel “Taxifahrer fährt Bill Gates und wird reich”, “grüner Bär, der wie Hulk aussieht” sowie “3-Jähriger, der wie Arnold Schwarzenegger aussieht”, und hätte auf diese ebenfalls geklickt. In diesem Fall würde Google davon ausgehen, dass der Artikel mit dem “Papst im Raumschiff” relevant war, da er das Engagement der Nutzer verursacht hatte. Folglich würde es dem Artikel “Papst im Raumschiff ” nun viel mehr Gewichtung in den Suchmaschinenergebnisseiten geben.

So gestalten Sie erfolgreiche Clickbaits auf YouTube

YouTube hat eine starke Clickbait-Kultur. Um noch unter den vielen erfolgreichen Clickbaits aufzufallen, gehen die seriösen Beiträge oft unter. Um dagegen zu wirken, ist es nun auch für seriöse und andere Fachthemen wichtig, eine Art von Sensation zu schaffen. Daher sind interessante Thumbnails, auch wenn sie aufgeblasen sind, auf YouTube erfolgsversprechender.
So sind auch Videobeschreibungen (die erste Zeile) von Wichtigkeit, da sie sofort den Nutzer ansprechen müssen. Beispielsweise kann ein Nutzer ein Video über das Backen eines Käsekuchens suchen – aufgrund der YouTube-Kultur wird er jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Bild mit dem Käsekuchen klicken, welches das Bild der Bundeskanzlerin als Muster hat: weil es einfach skurriler und interessanter ist. Ebenfalls ginge in diesem Fall die Beschreibung “Wie man einen Käsekuchen backt” unter, und die meisten Klicks würde das Video erhalten mit dem Titel “Ist das der beste Käsekuchen der Welt?”.

Natürlich sind dies nur Beispiele für Clickbait-Überschriften, aber ich bin sicher, dass Sie es besser machen können.

Viel Spaß beim Clickbait-Jagen!

KATEGORIEN

About the Author
ÜBER DEN AUTOREN Dr. William Sen Gründer von blue media

William Sen ist seit 2001 SEO und seit 1996 Software-Ingenieur. Er war als Lehrbeauftragter an der Universitäten Düsseldorf und TH Köln tätig. Er ist an der Entwicklung von SEO-Tools, Websites und Softwareprojekten beteiligt.

William hat seine Promotion in Informationswissenschaften (Uni-Düsseldorf) sowie arbeitete und arbeitete für Marken wie Expedia, Pricewaterhouse Coopers, Bayer, Ford, T-Mobile und viele mehr. Er ist der Gründer von blue media mit Sitz in San Diego, Kalifornien.

HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR:
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, nachdem er von den Moderatoren überprüft wurde. Vielen Dank

Neueste Blogbeiträge
SEO & Social Media Marketing

Social Media Marketing mit SEO In erster Linie sollte jede SEO-Agentur also absolute Conversion-Profis gelten. In dieser Branche ist kommt man nicht drumherum auch unangefochtene...